Liebe Gemeindemitglieder,
nach einer kurzen Verschnaufpause zwischen den Feiertagen haben unser Gemeindeleben und das Begegnungszentrum wieder volle Fahrt aufgenommen. Wir durften uns über mehr als 60 Besucher im ersten Gottesdienst des neuen Jahres freuen.
Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Ansehen, Mitbeten und Mitfeiern unserer Gottesdienste auf unserem Youtube-Kanal: https://www.youtube.com/@EvangelischeGemeindePattaya/videos
Ein weiteres Highlight war die gemeinsame Geburtstagsfeier von Hans, Martin, Bernhard, Florian, unserem Diakon Otto und last but not least von unserem Benjamin Pius, der seinen 90. Ehrentag feierte. Fast 100 Gäste erlebten einen bunten Abend mit Musik und guter Laune im Beergarden Bramburi.
Am 11. Januar fand die erste Samstags-Matinee im neuen Jahr statt. Referent Rainer versorgte die zahlreichen Besucher mit kompetenten Informationen zum Thema Krankenversicherung fuer Rentner in Thailand.
Am 14.01. ging es mit 30 Teilnehmern auf eine Tagestour in die Provinz Chonburi mit Besuch des Wat Nong Chap Tao (วัดหนองจับเต่า), Wat Saensuk (วัดแสนสุขวิสุทธิวราราม) und den beeindruckenden chinesischen Na Jasa Tai Chue Shrine (ศาลเจ้าหน่าจาซาไท้จื้อ) in Ang Sila.
Bereits 1 Woche später stand unsere jährliche Tagestour nach Ayutthaya auf dem Programm. Erneut 30 Teilnehmer besuchten Wat Yai Chai Mongkon (วัดใหญ่ชัยมงคล), Wat Na Phra Men (วัดหน้าพระเมรุราชิการาม) und Wat Mahathat (วัดมหาธาตุ) mit dem berühmten “Kopf im Baum”.
Die zweite Samstags-Matinee im Januar fand am 25.01. statt. Zum vierten Mal gab Referent Detlef den erneut zahlreichen Zuhörern kompetent Auskunft über die anstehende Besteuerung der Renten in Thailand.
Auch unsere Country Night am 18.01. war wieder ein toller Erfolg: volle Hütte, gutes Essen, unterhaltsame Spiele und jede Menge Spaß und Freude.
Nachdem am 15.12.2024 nach 15 Monaten unsere Association (unsere bereits anerkannte und von der deutschen Amtskirche unabhängige Evangelische Gemeinde Pattaya ist nun auch “juristische Person”) genehmigt wurde, sind wir gegenwärtig damit beschäftigt, eine landesweite Steuernummer zu beantragen, entsprechende Konten und dann im letzten Schritt auf unseren Webseiten die Spendenbuttons einzurichten. Des Weiteren sind wir bereits in den Vorbereitungen für die Anfang März stattfindende ordentliche Gemeindeversammlung. Teilnehmen dürfen alle Gemeindemitglieder, abstimmungsberechtigt sind alle, die vorher den Jahresbeitrag gespendet haben.
Auch im Februar haben wir wieder einige Highlights geplant, u.a. die große Karnevalsfeier, zwei weitere interessante Tagestouren nach Ancient City und in die Provinz Chachoengsao, einen Vortrag von Karin Hoos, die auf dem Jakobsweg von München bis nach Santiago de Compostella gepilgert ist und einen Vortrag des General-Honorarkonsuls Rudolf Hofer zu den aktuellen Visenbestimmungen in Thailand.
Ein Besuch im Begegnungszentrum lohnt sich immer, unter der Woche erwartet euch ein vielfältiges Programmangebot. Also, man sieht sich im BZP!
Allen eine angenehme Zeit, Pastor Peter
Humor
Albert Schweitzer war ein großer Kämpfer für den Frieden. Höchste Zeit, sich genau daran zu erinnern
Am 14. Januar war der 150. Geburtstag von Albert Schweitzer. Er wurde leise begangen., denn um den einstmals weltberühmten Theologen, Urwaldarzt, Weisheitslehrer und Organisten ist es still geworden.
Die Älteren erinnern sich vielleicht noch mit gemischten Gefühlen an den teils barocke Ausmaße annehmenden Kult, der in der Nachkriegszeit um ihn betrieben wurde. Die Jüngeren verbinden mit seinem Namen kaum noch etwas. Dabei hätte Schweitzers ethisch-religiöses Leitprinzip der "Ehrfurcht vor dem Leben" heute - angesichts all der globalen politischen, gesellschaftlichen, ökonomischen und ökologischen Herausforderungen und Krisen - wieder Beachtung verdient. Das was dauerhaft im Gedächtnis bleibt, ist sein spätes Engagement für Frieden und den Schutz der Erde. Damit war er nicht nur überraschend erfolgreich, sondern sein Handeln und Wirken ist auch für ein heutiges Engagement noch immer inspirierend. Selbst im abgeschnittenen Lambarene war Schweitzer gut über die Tagespolitik informiert. Die Wasserstoffbombentests der USA 1954 bereiten ihm sofort große Sorgen. Also las er sich in die politische, militärische und physikalische Materie ein und korrespondierte mit Geistesverwandten wie Albert Einstein, Otto Hahn oder Werner Heisenberg. Die Verleihung des Friedensnobelpreises im selben Jahr bot ihm eine Plattform, um seine Gedanken über das atomare Wettrüsten mit einer Weltöffentlichkeit zu teilen.
So sendungsbewusst er auch war, hatte sich Schweitzer doch bisher mit öffentlichen Äußerungen zurückgehalten. Denn: "Ich hatte immer das Empfinden, meine Verbindung mit der äußeren Welt müsse aus meiner Arbeit herauswachsen, oder aus meinen Gedanken über Philosophie, Theologie oder Musik. Ich habe immer versucht, mich mit den Problemen der ganzen Menschheit in Beziehung zu setzen und mich nicht in Dispute der einen Gruppe mit der anderen hineinziehen lassen." Doch dann konnte er nicht anders: Im April 1957 verbreitete er über Radio Oslo seinen "Appell an die Menschheit", ein Jahr später ließ er drei Radiovorträge über die Gefährlichkeit von Atomversuchen folgen. Wer diese Texte heute nachliest, dem wird auffallen, wie ruhig und sachlich Schweitzer formuliert. Dabei argumentiert weniger moralisch als sachlich. Vor allem informiert er sein Publikum über das, was bei Atomwaffentests passiert und was daraus folgt. Er will aufklären und sein Publikum nicht moralisch bedrängen oder gar in Panik versetzen. Ohne jedwede Polemik weist er auf ein positives Ziel hin: "Der heutige Journalismus macht mir Sorgen. Die Betonung der negativen Ereignisse ist viel zu stark. Die Presse neigt dazu, eine negative, entmutigende Atmosphäre zu schaffen. Es besteht die Gefahr, dass die Menschen den Glauben an den Fortschritt verlieren." Das alles klingt angesichts von Gefälligkeitsjournalismus, Quotengeilheit, Hysterie und Fake News bedrückend aktuell.
1962 wurde schließlich nach vielen Wegen und Irrwegen ein von der UN vorbereitetes Teststopp-Abkommen unterzeichnet. Was kann man aus all dem lernen? Im Engagement für eine ethische Politik geht es nicht um prominente Selbstprofilierung, um moralische Dominanz oder um das kenntnisloses propagieren von Ideologien. Sondern schlicht darum, sich und andere zu informieren, sich zu verbünden und klug abzustimmen, die eigene ethische Überzeugung mit Sachargumenten zu vertreten, den Andersdenkenden Respekt entgegenzubringen, eine geeignete mediale Form zu wählen und sich dann der öffentlichen Auseinandersetzung zu stellen. Hoffnungsperspektiven statt Brandmauern sollten den religiösen, politischen und gesellschaftlichen Diskurs prägen.
Luthers größtes Anliegen: Den Menschen klarzumachen, wie sie dauerhaft in Gemeinschaft mit Gott leben können. Auf die Frage, wie der sündige Menschen wieder in Kontakt und ins Reine kommt mit seinem Schöpfer, folgt diese bahnbrechende Erkenntnis von 1517: "Allein Christus macht mich gerecht, ohne all meiner Werke Zutun und ohne all meiner Sünden Verhinderung." Mit anderen Worten: Schon der Glaube an und das Vertrauen auf Jesus Christus, den Sohn Gottes, genügt dazu. Nach Ansicht Luthers ist er die Schlüsselperson. "Wer Gott in Jesus Christus nicht findet, der findet ihn nimmermehr, er suche ihn, wo er wolle." Für Luther ist klar: "Wenn wir Christus haben, so haben wir alles, was unser Herz begehrt.”
Humor
Die Suche nach Golgota - Ein archäologischer Krimi
Die Orte, an denen Jesus von Nazaret gewirkt hatte, spielen für christliche Pilger im Heiligen Land seit jeher eine herausragende Rolle. Der Platz der Kreuzigung Jesu ist dabei einer der bedeutendsten Orte, die Christen in Jerusalem verehren. Vielerorts lassen sich die Wirkungsorte Jesu nicht mehr mit Bestimmtheit lokalisieren. Doch im Falle der Hinrichtungsstätte Jesu kann die Archäologie tatsächlich wichtige Antworten liefern.
Zunächst ein Blick in die schriftlichen Quellen – die Evangelien. Diese stammen zwar nicht von Augenzeugen der Hinrichtung Jesu, sondern wurden um 70 (Markus), 80–90 (Lukas und Matthäus) bzw. 100 nC (Johannes) verfasst. Dennoch geben sie wichtige Hinweise auf den Kreuzigungsplatz. Der Ort wird bei Mk 15,22 explizit als Golgota bezeichnet, was mit „das heißt übersetzt: Schädelhöhe“ bei Matthäus ausgeführt wird (Mt 27,33). Dies gibt einen ersten Hinweis, dass es sich um einen erhöhten Punkt handelte. Hierfür spricht auch, dass die Angehörigen „von Weitem“ der Kreuzigung zusehen konnten (Mk 15,40f.). Darüber hinaus ist den Evangelien zu entnehmen, dass Jesus zur Kreuzigung aus der Stadt „hinaus“ geführt wurde (Mk 15,20). Schließlich wird in den Evangelien noch ein weiteres Detail genannt: Der Kreuzigungsort scheint nahe von Gärten (Joh 19,41) und/oder Feldern (Lk 23,26) gelegen zu haben. Zusammenfassend bedeutet dies: Der gesuchte Ort war gut einsehbar, lag außerhalb der Stadtmauern und nahe oder umgeben von Gärten und Feldern.
Über die Frage, wo der Ort der Kreuzigung genau zu lokalisieren ist, hatten Christen aller Bekenntnisse im 19. Jh. heftig gestritten. Während die orthodoxe und katholische Christenheit sicher war, dass sich Golgota am Ort der Grabeskirche befinde, bezweifelten das einige Protestanten, allen voran der berühmte amerikanische Theologe und Jerusalemforscher Edward Robinson. Er war der Überzeugung, dass sich der Bereich der Grabeskirche zur Zeit Jesu innerhalb der Stadtmauern befand und somit als Hinrichtungsort ausschied. Um den Streit über den historischen Ort von Golgota zu lösen, ist es also wichtig, den exakten Verlauf der Stadtmauer zur Zeit Jesu zu kennen. Nur dann lässt sich klären, ob der Bereich der heutigen Grabeskirche im 1. Jh. nC außerhalb oder innerhalb der Mauern stand.
Dem jüdischen Historiografen Flavius Josephus ist zu entnehmen, dass Jerusalem zu Lebzeiten Jesu zwei Stadtmauern besaß: Die sogenannte Erste Mauer verlief vom südlichen Tempelberg entlang der Davidstadt über den Zionshügel bis zum Herodespalast, knickte dort nach Osten ab und lief auf die Westmauer des Tempelplateaus zu. Der Verlauf dieser Mauer ist archäologisch recht gut dokumentiert. Ganz anders sieht es jedoch bei der sogenannten Zweiten Mauer aus. Sie wurde im 1. Jh. vC erbaut und schloss ein neu entstandenes Stadtviertel nördlich der Ersten Mauer ein. Wahrscheinlich zweigte sie irgendwo von der nördlichen Ersten Mauer ab, umschloss den neuen Stadtbezirk und mündete in der Burg Antonia. Bis heute haben die Wissenschaftler noch keine Spur von dieser Mauer gefunden, die der Zerstörung Jerusalems durch Titus 70 nC anheimgefallen ist.
Ein spektakulärer Fund
1893 begannen die Bauarbeiten für die deutsche evangelische Erlöserkirche in der Jerusalemer Altstadt - nur einen Steinwurf von der Grabeskirche entfernt. Bei den Ausschachtungsarbeiten geschah die Sensation: Die Bauarbeiter stießen auf eine 1,60 Meter breite Mauer. Der deutsche Architekt Conrad Schick hielt es für möglich, dass dies die gesuchte Stadtmauer zur Zeit Jesu sei. Tatsächlich setzte sich diese Überzeugung bald durch. Die in der Grabeskirche verehrte Hinrichtungsstätte hätte damit zu Lebzeiten Jesu tatsächlich außerhalb der Stadtmauer gelegen! Mithilfe der noch jungen Wissenschaft der Archäologie schien es also gelungen, den Streit um den Kreuzigungsort beizulegen. Mit dem Ergebnis konnten alle Beteiligten zufrieden sein: Die in der Grabeskirche repräsentierten christlichen Gemeinschaften wurden in ihrer Golgota-Tradition bestätigt. Die direkt nebenan bauenden Protestanten konnten jedoch ebenfalls zufrieden sein, denn sie bauten ihr Gotteshaus direkt über dem archäologischen Beleg für die Authentizität des Erinnerungsortes. In dieser frommen Überzeugung weihte Kaiser Wilhelm II. die Kirche am Reformationstag 1898 persönlich ein.
Die Grabung des DEI
Gut 70 Jahre später sollte sich jedoch herausstellen, dass bei dieser Interpretation eher der Wunsch Vater des Gedankens war. Skepsis war ohnehin angebracht. Die gefundene Mauer war mit einer Breite von gut anderthalb Metern nicht gerade eindrucksvoll. Hätte eine solche Mauer einer Großstadt wie Jerusalem Schutz geboten? Sehr fraglich. Aufgrund von notwendig gewordenen Renovierungsarbeiten an der Erlöserkirche ergab sich 1970–1974 für das Deutsche Evangelische Institut für Altertumswissenschaft des Heiligen Landes (DEI) die Möglichkeit, unter der Kirche eine Grabung durchzuführen. Dabei stellte sich heraus, dass die fragliche Mauer nicht nur deutlich zu klein für eine Stadtmauer, sondern auch sehr viel jüngeren Datums war. Tatsächlich handelt es sich um eine Rückhaltemauer für das Forum um die Grabeskirche, die Kaiser Konstantin zwischen 325-335 nC erbauen ließ. Die Mauer war also rund 300 Jahre nach dem Tod Jesu erbaut worden.
Beginnt die Suche nach Golgota von vorn? Nicht ganz – trotz dieser ernüchternden Erkenntnis konnte die Grabung drei wesentliche Indizien zutage fördern, die für die Verortung der Kreuzigungsstätte Jesu in der Grabeskirche sprechen:
• Mit einem sogenannten Tiefschnitt drang das DEI-Team um die Direktorin Ute Wagner-Lux bis auf den natürlichen Fels vor. 14 Meter unter dem Kirchenboden stießen die Ausgräber auf die Spuren eines Steinbruchs. Dies passt zu den Erkenntnissen früherer Grabungen im Umfeld der Erlöserkirche und der Grabeskirche. Auch dort sind Archäologen stets auf Steinbruchspuren gestoßen. Ein Beispiel stellt die Grabung von Kathleen Kenyon im Muristan dar (nur wenige Meter von der Erlöserkirche entfernt, Muristan bedeutet „Krankenhaus“, Karl d. Gr. erbaute hier ein Hospiz). Das heißt, dass auf dem Gebiet des heutigen Muristan ein riesiger Steinbruch existierte, der bis ins 1. Jh. vC in Gebrauch war. Wahrscheinlich wurden hieraus die Steine für das neue Stadtviertel nördlich der Ersten Mauer und für den Bau der Zweiten Mauer gebrochen.
Was hat dies mit Golgota zu tun? Der Steinbruch lässt Rückschlüsse auf den Verlauf der Zweiten Mauer zu: Ein Steinbruch wäre nicht in die Stadt eingeschlossen worden - dies wäre eine kostspielige Verschwendung der Bebauungsfläche gewesen. Daher ist davon auszugehen, dass die Zweite Mauer östlich des Steinbruchs verlaufen ist. Dies bedeutet, dass der Golgotafelsen in der Grabeskirche außerhalb der Stadtmauer lag. Damit wäre eine wichtige Bedingung erfüllt.
• Außerdem konnte die Grabung bestätigen, dass es sich beim Golgotafelsen in der Grabeskirche um einen prominenten, gut sichtbaren Punkt handelte – wie in den Evangelien beschrieben. Der Felsen ragte gut 20 Meter über die Schicht, die die Grabung in die Zeit Jesu datiert. Der vermutete Golgotafelsen stach inmitten des Steinbruchs hervor. Denn das Gestein war zu weich, um als Baumaterial zu dienen. Daher wurde es nicht abgebaut, sondern einfach am Ort belassen. Durch den Abbau des umliegenden Gesteins entstand ein Hügel.
• Schließlich konnte die Grabung eine weitere wichtige Information aus den Evangelien bestätigen: Dort heißt es, dass Jesus nahe Gärten und Feldern gekreuzigt wurde. Tatsächlich fanden sich in den Schichten der Ausgrabung, die ins 1. Jh. nC datieren, 10 cm tiefe Pflugspuren und eine Parzellierungsmauer – also eindeutige Hinweise auf Nutzgärten. Dies deckt sich auch mit Angaben des Flavius Josephus, der ganz in der Nähe ein Tor namens „Gärten-Tor“ (“Gennath-Tor”) in der Nordmauer benennt.
Die Golgota-Tradition im Verlauf der Geschichte
Darüber hinaus spricht noch ein weiterer Aspekt für die Lokalisation der Kreuzigungsstätte in der Grabeskirche: Mit dem Bau der sogenannten Dritten Mauer Jerusalems (41–44 nC), die die Stadt weiter nach Norden ausdehnte, wurde der Bereich um die spätere Grabeskirche mit einbezogen. Im Jahre 70 nC wurde Jerusalem durch die Römer unter Titus vollständig zerstört. Die Stadt lag anschließend 60 Jahre brach. Unter Kaiser Hadrian (117–138 nC) wurde sie als römische Kolonie wieder errichtet. In den Jahren 132–135 nC kam es zu einer jüdischen Revolte gegen Rom. Nur mit massivem militärischem Einsatz gelang es den Römern, die Lage in Judäa wieder unter Kontrolle zu bringen. Hadrian bestrafte die außergewöhnliche Aufsässigkeit der Juden, indem er den jüdischen Charakter der Provinz für immer auslöschen wollte. Daher untersagte er Juden, Jerusalem zu betreten, verbot ihnen die Beschneidung und benannte die Provinz von Judäa in Palästina um. Um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, ließ er auf dem brach liegenden Tempelberg eine Jupiterstatue aufstellen. An der Stelle, an der später Golgota in der Grabeskirche verehrt werden sollte, errichtete Hadrian einen paganen Tempel. Dies war sicherlich kein Zufall. Vermutlich haben die frühen (Juden-) Christen die Tradition der Hinrichtungsstätte Jesu beibehalten – das Ereignis lag lediglich rund 100 Jahre zurück. Die Römer unterschieden zu diesem Zeitpunkt wahrscheinlich nicht zwischen Juden und einer neu entstandenen jüdischen Sekte namens Christen. Daher versuchten sie, auch diese Tradition auszulöschen. Dies schlug jedoch fehl: An der gleichen Stelle ließ Kaiser Konstantin (306–337 nC) 200 Jahre später die Grabeskirche errichten, nachdem er den hadrianischen Tempel hatte zerstören lassen. Der vermutete Golgotafelsen wurde in die Kirche integriert. Auch wenn die Grabeskirche im Verlauf der nächsten Jahrhunderte mehrmals zerstört wurde, blieb die christliche Golgotatradition seither erhalten.
Nach dem gegenwärtigen Forschungsstand spricht vieles dafür, dass Jesus aus Nazaret tatsächlich dort hingerichtet worden sein könnte, wo Golgota in der Grabeskirche verehrt wird. Die wissenschaftliche Beweisführung lässt sich heute im archäologischen Park des DEI unter der Erlöserkirche in Jerusalem nachvollziehen. Die Ausgrabung der 1970er-Jahre wurde Ende 2012 für Besucher zugänglich gemacht und ermöglicht es, buchstäblich durch 2000 Jahre Jerusalemer Stadtgeschichte zu schreiten.
Unsere Gottesdienste im Februar:
Unsere Events im Februar:
ACHTUNG: ES SIND NUR NOCH EINIGE RESTKARTEN VORHANDEN. BEI INTERESSE UMGEHEND IM BZP BUCHEN.