Liebe Gemeindemitglieder, Schwestern und Brüder in Christo,
die Berichte über unsere beiden Abendmahlsgottesdienste am 15.10. und 29.10. inklusive der jeweiligen Youtube-Links findet ihr weiter unten.
Die geplante Renovierung des Begegnungszentrums sind fast abgeschlossen, im Oktober wurden die Arbeiten an den beiden Sanitärzellen im Gartenbereich beendet (siehe Photos). Ein herzliches Vergelt’s Gott an den Spender, der dieses Projekt finanziert hat.
Obwohl noch nicht ganz komplett erfreuen sich sowohl der Internetauftritt des BZP als auch der Gemeinde großer und stetig zunehmender Beliebtheit. Ein herzliches Danke! an unseren ehrenamtlichen Webmaster Thorsten und die Redaktionsteams beider Seiten!
Unser Oktoberfest (siehe Video) war ein voller Erfolg. Rund 100 Gäste feierten fröhlich mit deutschem Bier vom Fass, einem zünftigen Wiesnteller und Musik und Tanz von den Bezis. Derzeit laufen die Vorbereitungen für das nächste Event am 18.11.: Mit Musik und Tanz um die Welt (siehe Vorankündigung)
Das Programmangebot des Begegnungszentrums hat sich erneut erweitert. Die Seniorengymnastik unter Leitung von Joachim, der Spielenachmittag von Siggy und der Bibelkreis mit Peter werden gut angenommen und sind gut besucht (siehe Wochenprogramm).
Gemeinsam mit der Adler-Apotheke aus Berlin haben wir ein neues Projekt mit dem von der Evangelischen Gemeinde in Pattaya unterstützten Kinderheim Baan Kruja (ATCC) auf den Weg gebracht, mehr dazu in der nächsten Ausgabe.
Noch ein Wort zu der sogenannten “Gemeindeversammlung”, zu der Herr K. in Bangkok eingeladen hat. Kein Gemeindemitglied aus dem Standort Pattaya hat an dieser Veranstaltung teilgenommen, weil weder alle stimmberechtigten Gemeindemitglieder satzungsgemäss eingeladen wurden, noch Herr K. als selbsternannter “KGR-Vorsitzender” dazu berechtigt gewesen wäre. Überdies ist Herr K. seit dem 01.07.2023 unserer Auffassung nach auch nicht mehr Pfarrer der EGDST, weil ihm dazu das satzungsgemäss vorgeschriebene Mandat der Gemeindeversammlung fehlt. Zur finalen Klärung dieser unappetitlichen Situation wird Anfang November eine Dienstaufsichtsbeschwerde gegen die Verantwortlichen auf den Weg gebracht.
Dies hat aber auf unsere gemeindlichen Aktivitäten und unserem diakonischen Engagement hier in Pattaya keinerlei Auswirkungen und wir werden unsere erfolgreiche Arbeit zum Wohl unserer Gemeinschaft unbeirrt fortsetzen. Sobald eine verbindliche Vereinbarung verhandelt oder durch eine juristische Klärung herbeigeführt sein wird, werden wir diese im Rahmen einer Gemeindeversammlung im BZP bekanntgeben.
Das Begegnungszentrums bleibt nach wie vor der Ort, wo Menschen einander begegnen, sich gegenseitig helfen und gemeinsame Interessen entdecken können. Und der Platz, an dem alle 14 Tage in Pattaya die evangelischen Gottesdienste stattfinden. In diesem Sinne wünschen wir allen einen schönen November und unseren Zugvögeln eine gesunde und sichere Heimkehr nach Pattaya.
Bleibt gesund und behütet mit Gottes Segen auf all euren Wegen.
Eure Gemeindebrief-Redaktion
Unsere Gottesdienste im Oktober 2023
Thema der Predigt:
Youtube-Video zum Gottesdienst: Die Erzählung von der Heilung des Gichtkranken macht uns am heutigen Sonntag deutlich, dass der Mensch nicht allein aus dem Leib besteht, der krank werden und sterben kann. Wenn Jesus heilt, so heilt er immer den ganzen Menschen. Es gilt als bewiesen, dass Christen häufig gesünder sind als andere Menschen. Sie haben weniger psychischen Stress, heißt es, und bessere Wege der Verarbeitung. Und trotzdem sind auch Christen nicht vor Krankheit gefeit. Seelische Belastungen können krank machen. Sehr sensibel reagiert unser Organismus auf unsere inneren Nöte. Der 19. Sonntag nach Trinitatis schafft einen Zusammenhang zwischen seelischer Entlastung und körperlicher Heilung. Gottes immer neue Zuwendung ist es, die den Menschen gesund macht. Jesus vergibt einem Gelähmten seine Sünden, bevor er ihn heilt. So sollen auch christliche Gemeinden für Kranke beten. „Willst du gesund werden?“ Diese nur scheinbar absurde Frage trifft. Ist es nicht leichter, im Alten zu verharren? Bin ich bereit, mich Gott zuzuwenden – auch wenn ich dabei mein Leben ändern muss?
Thema der Predigt: Dieser Reformationsgottesdienst stand unter dem Eindruck der jüngsten dramatischen Ereignisse im Heiligen Land, welches durch eine Horde Barbaren am 07.10. heimgesucht wurde. Normalerweise feiern wir an diesem Tag fröhlich, unbeschwert und ausgelassen, was uns Martin Luther geschenkt hat. Die Erkenntnis von der Freiheit eines Christenmenschen und die tröstende Gewissheit, von unserem Schöpfer bedingungslos angenommen zu sein. Aber unsere Feststimmung wird getrübt durch ein bestialisches Massaker, verübt von Mitgliedern der Hamas und des Islamischen Dschihad. Jesus hat uns die Gewaltlosigkeit gelehrt, aber nicht die Wehrlosigkeit auferlegt. Das Volk Israel hat das Recht sich gegen jene zu verteidigen, die seine Vernichtung offen propagieren. Und es steht zu befürchten, dass die „Eisernen Schwerter“ blutige Ernte halten werden. Die Wochenlosung lautet: „Überwindet das Böse mit Gutem“. Das ist nicht immer leicht, denn die Worte Jesu aus der Bergpredigt bringen uns angesichts der Ereignisse in Israel und der Ukraine an die Grenze des Erträglichen. Frieden schaffen ohne Waffen? Angesichts von Angriffskriegen und Terrorgefahr wird die Losung der Friedensbewegung immer wieder in Frage gestellt. Gibt es zwischen dem “naiven Totalpazifismus” und der Befürwortung militärischer Konfliktlösung im Verteidigungsfall auch noch eine Alternative?
Youtube-Video zum Gottesdienst:
Die Renovierung der Sanitärzellen im Erdgeschoss ist abgeschlossen. Es stehen unseren Gasten ab sofort zwei Unisextoiletten zur Verfugung, wobei eine davon behindertengerecht mit einem barrierefreien Zugang ausgestattet wurde.
FRAGE AN DIE REDAKTION: WOHER KOMMT DAS NEUE TESTAMENT?
Die Entstehung des biblischen „Kanons“, also der verbindlichen Zusammenstellung der verschiedenen biblischen Bücher, ist ein interessantes Thema und ein eigener Bereich der historisch-kritischen Bibelforschung. Das Neue Testament besteht aus 27 verschiedenen einzelnen Schriften: dazu zählen die vier Evangelien (nach Markus, Matthäus, Lukas und Johannes), die Apostelgeschichte (nach Lukas), 13 Paulusbriefe, 8 sogenannte „katholische“ Briefe (die aber nichts mit der römisch-katholischen Kirche zu tun haben) und die Offenbarung des Johannes.
Das eine, ursprüngliche, Neue Testament hat es nie gegeben, weil es eben eine Sammlung von Schriften ist, die zu verschiedenen Zeiten geschrieben wurden. Die einzelnen Schriften wurden über Jahrhunderte aufbewahrt und immer wieder kopiert. Dabei entstanden selbstverständlich Fehler. Allerdings ist es unwahrscheinlich, dass diese Fehler absichtlich gemacht wurden, um einzelne Inhalte zu verfälschen. Dagegen spricht schon, das schon bald zu viele einzelne Abschriften vorhanden waren und in den frühen christlichen Gemeinden kursierten. Man hätte also absichtliche Fälschungen leicht entlarven können. Eine ganze Reihe dieser uralten Handschriften sind bis heute erhalten. Die meisten enthalten allerdings nicht die ganze Sammlung der neutestamentlichen Schriften, sondern oft nur einzelne Bücher oder gar nur Ausschnitte.
Nun gab es allerdings schon sehr früh, zum Teil heftige Kontroversen darüber, welche Schriften “in die Bibel”, also den Kanon der gültigen Schriften gehören und welche nicht. Erst die dritte Synode von Karthago legte 397 nach Christus endgültig für das Christentum fest, welche Schriften zu den verbindlichen (kanonischen) gehören. Vorher erfreuten sich viele Schriften zum Teil recht großer, allerdings meist regional begrenzter Beliebtheit. Zum Beispiel das „Hebräerevangelium“, die „Offenbarung des Petrus“ oder der „1. und der 2. Clemensbrief“. Diesen, in der Folge generell als “Aprokryphen” bezeichneten, Schriften beurteilte Martin Luther durchaus positiv: “Apocrypha. Das sind Bücher: so nicht der heiligen Schrift gleich gehalten: und doch nützlich und gut zu lesen sind.“
Es gibt seit dem Jahr 170 verschiedene Listen von „gültigen“ neutestamentlichen Schriften, in denen teilweise solche stehen, die heute nicht mehr im Kanon stehen, aber auch solche fehlen, die heute dabei sind. Unumstritten waren allerdings die ganze Zeit über die vier Evangelien, die Apostelgeschichte, die Paulusbriefe, die beiden Timotheusbriefe, der Titusbrief und die Offenbarung des Johannes, also der größte Teil dessen, was heute das Neue Testament ausmacht.
Ein wesentliches Kriterium für die Aufnahme in den offiziellen kirchlichen Kanon war zu Beginn, dass eine Schrift von einem von Jesus berufenen Apostel verfasst sein musste oder aber zumindest von einem der Apostel autorisiert. Zwei weitere Kriterien waren die „Rechtgläubigkeit“ der Schriften, also ob sie sich mit dem, was in der alten Kirche praktiziert wurde, vertrugen oder nicht, und die Frage, ob die bestimmte Schrift in den Gottesdiensten regelmäßig Verwendung fand. Diese Kriterien führten zwangsläufig recht schnell zu Meinungsverschiedenheiten, weshalb schließlich die Entscheidung einer damals als zuständig anerkannten Versammlung bedurfte. Diese wurde dann die dritte Synode von Karthago im Jahr 387. Seitdem gibt es das Neue Testament als die für das Christentum gültige Sammlung von Schriften, die allerdings stets im Kontext mit den Schriften des Alten Testaments gedacht wurden. Unsere Bibel bestand und besteht grundsätzlich immer aus beiden Teilen.
Ein katholischer Pater, ein evangelischer Pfarrer und ein Rabbi …
Ein evangelischer Pfarrer, ein katholischer Pfarrer und ein Rabbi kaufen sich neue Autos. Am nächsten Samstag ist Waschtag angesagt. Der evangelische und der katholische Pfarrer kippen einen Eimer Wasser über ihre Autos. Der Rabbi guckt sich das ganze nachdenklich an. Dann geht er in die Werkstatt, holt eine Säge und sägt ein Stück vom Auspuff ab. Seine Frau fragt: "Was machst du denn da?" Sagt der Rabbi: "Wenn die Zwei ihre Autos taufen können, dann kann ich meinen auch beschneiden."
Ein katholischer Pater, ein evangelischer Pfarrer und ein Rabbi sind auf Wanderschaft. An einem See genehmigen sie sich ein Bad im Adamskostüm. Auf einmal werden sie von einer Frauen-Wandergruppe überrascht. Sie packen ihre Kleider und laufen zum nächsten Gebüsch. Der katholische und der evangelische Pfarrer bedecken dabei ihre Geschlechtsteile, der Rabbi hingegen verdeckt sein Gesicht und rennt den beiden hinterher. Diese fragen den Rabbi, weshalb er den sein Gesicht verdeckt hat. Dieser antwortet: "Tja, ich weiß nicht, wie das bei euch ist, meine Gemeinde erkennt mich am Gesicht!"
“Der Humor eines Menschen ist das Abbild seiner Intelligenz.”
Das war unser Oktoberfest 2023 - Dank an Rio für das schöne Video!
Westfälischer Friede von 1648: Lehren für den Ukraine-Krieg
Nie müde werden, Verhandlungen zu fordern
Jeder Trottel kann einen Krieg anfangen, und wenn er ihn einmal gemacht hat, sind selbst die Klügsten hilflos, ihn zu beenden.
Das ist kein Zitat eines Pazifisten, die Einsicht stammt vom sowjetischen Staatschef Nikita Chruschtschow. Was dieser in der Kubakrise sagte, lassen Putin [sowie Hamas & Co.] gegenwärtig, gut 60 Jahre später, bittere Realität werden. Wie beendet man Kriege? Klugheit reicht nicht. Was braucht es noch? Regen und Pumpernickel zum Beispiel. Diese westfälischen Spezialitäten stehen für die unmögliche Möglichkeit, mitten im Krieg über den Frieden zu verhandeln.
Hoch liegt der Dreck an den Straßenrändern, häufig sieht man sogar dampfende Misthaufen. Unter einem Dach wohnen Bürger und trächtige Kühe, und mit stinkenden Böcken auch noch die borstige Sau. Wir aber saßen praktisch direkt neben dem Ochsen und bekamen zur Stärkung nichts als schlieriges Schwarzbrot vorgesetzt. Gott sei’s geklagt, es gibt hier kaum anderes als Regen und Pumpernickel
Diese Worte schrieb der päpstliche Gesandte Fabio Chigi über seinen Aufenthalt beim Friedenskongress vor 375 Jahren in Münster. Am 24. Oktober 1648 wurden nach fünf Jahren mühsamen Verhandelns die Friedensverträge unterschrieben, die den Dreißigjährigen Krieg beendeten. Der Westfälische Friede von 1648 war ein echter Schwarzbrotfrieden.
Der Dreißigjährige Krieg machte Europa zum Leichenhaus. Mit einem regionalen Streit hatte er begonnen und wuchs sich zu einem internationalen Konflikt aus. Die in sich verfeindete christliche Religion gehörte zu den ersten Opfern dieser Gewaltorgie. Zugleich feuerte sie bis zuletzt die Kriegsherren an. Ein dunkles Kapitel der europäischen Religionsgeschichte! Kriegsmüdigkeit machte die Feinde schließlich bereit, zu verhandeln. Der Kontinent war verwüstet, die Kräfte waren erschöpft, und es lag klar zutage: Hier konnte niemand mehr gewinnen. So begannen, während weiter verzweifelt und blutig gekämpft wurde, die Verhandlungen. Delegationen aus ganz Europa trafen sich in Münster und Osnabrück, zwei westfälischen Nestern, die samt ihrer Verbindungswege entmilitarisiert wurden. Denken wir also nicht gering von scheinbar mickrigen Anfängen!
Die damaligen christlichen Konfessionen mussten mit dem Westfälischen Frieden darauf verzichten, die eigene Vorstellung überall in Europa verwirklicht zu sehen. Drei Einsichten sind nötig: Wir müssen unser religiöses und politisches Vormachtstreben aufgeben. Wir müssen die Rechte von Minderheiten wahren. Wir müssen Kompromisse schließen. Der Westfälische Friede ist kein Modell, um den Krieg in der Ukraine zu beenden. Aber er lehrt: Auch wenn Verhandlungen unmöglich scheinen, dürfen wir nicht aufhören, sie zu fordern. Auch wenn der Friede chancenlos scheint, dürfen wir nicht aufhören, ihn zu erhoffen.
Paul Gerhardt, einer der bedeutendsten Liederdichter des deutschsprachigen Protestantismus, hat den Dreißigjährigen Krieg erlebt und nie aufgehört, gegen die Hoffnungslosigkeit anzudichten. Am 24. Oktober vor 375 Jahren dichtete er: Gott Lob! Nun ist erschollen / Das edle Fried- und Freudenwort, / Daß nunmehr ruhen sollen / Die Spieß und Schwerter und ihr Mord. Wann werden die Menschen in der Ukraine [und im Heiligen Land] so singen können? Gott gebe, sie müssen nicht so lange warten, wie Paul Gerhardt damals warten musste.
Von Annette Kurschus [Ergänzungen der Redaktion]
Vorschau: Unsere Events im Monat Oktober
Herr, unser Gott, wir beten für Frieden in Israel.
Wir beten für ein Ende der Gewalt und des Hasses.
Wir beten für ein Miteinander in Gerechtigkeit und Frieden.
Wir beten für die Menschen in Israel, für Juden, Christen und Muslime,
für die Kinder und all die Wehrlosen.
Wir beten, dass sie in Sicherheit und in Würde leben können.
Wir beten, dass sie einander als Kinder Gottes sehen und respektieren.
Wir beten, dass sie gemeinsam an einer Zukunft des Friedens und der Versöhnung arbeiten.
Wir bitten dich, Herr, gib uns die Kraft, deinen Frieden zu verkünden.
Gib uns die Liebe, einander zu vergeben und zu versöhnen.
Gib uns den Mut, für den Frieden einzustehen.
Nur in dir ist wahrer Friede, nur du schaffst Versöhnung,
nur dein Segen überwindet alles Übel in unseren Herzen. Amen.