Liebe Gemeindemitglieder, werte Besucher des Begegnungszentrums,
traditionell geht es bei uns im Begegnungszentrum von Juni-August etwas ruhiger zu, da ein Großteil der “Zugvögel” bereits wieder für einige Zeit nach D-A-CH zurückgekehrt ist und auch die Expats die Sommermonate für einen Kurzbesuch in der alten Heimat nutzen. Darunter sind auch einige unserer Kursleiter, weshalb das Programmangebot des Begegnungszentrum in den kommenden drei Monaten etwas schlanker ist. Dennoch lohnt sich ein Besuch des BZP immer, denn dessen wichtigste Funktion ist es, Menschen soziale Kontakte in ihrer Muttersprache zu ermöglichen. Selbstverständlich werden auch im Sommer regelmäßig unsere beliebten und gut besuchten Gottesdienste stattfinden und Pastor Peter bleibt vor Ort und steht wie gewohnt als Ansprechpartner und Seelsorger zur Verfügung.
Nach dem Abschluss jeder Saison, die wir im BZP zeitlich von September-Mai verorten, nutzen wir die Sommermonate, um diese gründlich zu analysieren. Welche Programmangebote fanden Anklang und welche waren weniger gut besucht, was sollten wir in Zukunft anders machen, wo besteht Verbesserungsbedarf, wie können wir unser Angebot noch ergänzen etc. Hierzu werden wir auch in Kürze eine Online-Befragung starten, an der alle Besucher des BZP teilnehmen können.
Natürlich gilt die besondere Aufmerksamkeit der BZP- und Gemeindeleitung auch immer der finanziellen Situation. Es dürfte mittlerweile allgemein bekannt sein, das die Evangelische Gemeinde Pattaya keine formalen Beziehungen mehr zur Amtskirche (EKD) unterhält und das BZP seit zwei Jahren aus Spenden selbst finanziert. Dadurch haben wir uns unsere Unabhängigkeit erhalten können. Dies ist nur möglich durch das große Engagement vieler helfender Hände. Pastor Peter, Kantor Dietmar, Diakon Otto, Lektor Florian, die Gemeinderäte Pius und Sakpan, die Organisatoren unserer beliebten Abendveranstaltungen Bernhard und Rio, Eve und Natascha mit ihrem Einsatz für die Frauengruppe, alle Kursleiter und Mitglieder des Verwaltungsrates und des Kreativteams, sie alle arbeiten - teilweise seit Jahren - komplett ehrenamtlich. Ohne sie gäbe es das BZP nicht und dafür auch an dieser Stelle noch einmal ein herzliches Vergelt’s Gott!
In diesem Sinne wünschen wir, vor allem den Reisenden, Gottes reichen Segen auf euren jeweiligen Wegen. Auf ein gesundes Wiedersehen, man sieht sich im Begegnungszentrum.
Liebe Grüße an alle von euerer Gemeindebrief-Redaktion
Das waren unsere Gottesdienste im Mai 2024:
Die Videomitschnitte unserer Gottesdienste findet ihr chronologisch geordnet auf unserem Youtube-Kanal: https://www.youtube.com/@ProtestantCongregationPattaya/videos
Merlin und Maxi haben ihr Praktikum im Begegnungszentrum erfolgreich abgeschlossen
“Unser Praktikum im Begegnungszentrum Pattaya war spannend und lehrreich. Wir haben viel über die örtliche Gemeindearbeit gelernt und wertvolle Erfahrungen sammeln können. Insgesamt war es eine interessante und bereichernde Zeit, die uns sicher lange in Erinnerung bleiben wird.“.
Merlin und Maxi
Drei Wochen lang hatten beide die Möglichkeit, im Rahmen ihres vom Erasmus-Programm der EU geförderten Praktikums, gründliche und nachhaltige Eindrücke von der Arbeit einer ehrenamtlich betriebenen, sozial-diakonischen Einrichtung im Ausland mitzunehmen. Sie haben an allen gemeindlichen Aktivitäten sowie dem kompletten Kursangebot des BZP teilgenommen, haben das von uns unterstützte Kinderheim ATCC besucht und mit Diakon Otto Besuche bei denen gemacht, denen ein Besuch des Zentrums nicht mehr möglich ist. Des Weiteren haben sie zur bevorstehenden digitalen Besucherbefragung und einem in Arbeit befindlichen Werbeflyer des BZP ihre Gedanken eingebracht. Aufgrund der positiven Bewertung des Praktikums von allen Beteiligten, werden wir auch künftig jungen Menschen die Möglichkeit eines Praktikums in unserem BZP geben. Wir wünschen Merlin und Maxi viel Glück und Erfolg in Schule und Beruf und Gottes reichen Segen auf ihrem weiteren Lebensweg.
Humor
Zur Mittagszeit im Zeltlager einer christlichen Jugendgruppe. Auf dem langen Tisch steht eine Schüssel mit Äpfeln zur freien Entnahme, daneben hat der Pastor einen Zettel gelegt auf dem geschrieben steht: „Hier nimmt keiner mehr als einen! Denkt daran, Gott sieht alles und beobachtet euch!“ Am Ende des langen Tisches, direkt neben dem Teller mit den Schokoladenkeksen, liegt ein weiterer Zettel, auf dem mit Kinderschrift geschrieben steht: „Hier nimmt jeder, so viele er möchte, Gott sieht es nicht - er beobachtet die Äpfel!“
Häresie in neutestamentlicher Zeit?
Teil 2: Rigide Grenzziehungen
[Prof. Dr. Christian Blumenthal, Lehrstuhlinhaber für Exegese des Neuen Testaments an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Bonn]
Der Blick auf Paulus, Johannes und Judas vermittelt einen Eindruck, mit welcher Schärfe neutestamentliche Autoren ihre Adressatenschaft von „Häretikern“ – genau genommen: von denjenigen, die sie als Abweichende in der Lehre definieren – abzugrenzen suchen. Eine religiöse Überzeugung oder Praxis als Abweichung von „Rechtgläubigkeit“ einzustufen, ist immer eine Frage danach, wer die Definition vornimmt. Dessen Perspektive und Deutungshoheit wird so sichtbar. Im Neuen Testament stufen die Verfasser der einzelnen Schriften reale oder fiktive Personen als Gegner ein, bei denen sie Abweichungen in der theologischen Überzeugung und in der sozialen Umsetzung der Christusbotschaft diagnostizieren (Häresie). Die harte und unnachgiebige Vorgehensweise gegen Häresien schreckt ab und ist zugleich doch auch ein Indiz dafür, dass für die Autoren in der jeweiligen Kontroverse das „Ganze“ einer christusgläubigen Existenz auf dem Spiel steht. Sie sehen sich gefordert, die gemeindliche Identität in der Jesusnachfolge zu profilieren, und zugleich die Gemeinde nach innen zu stabilisieren und nach außen abzugrenzen. Dabei ist dieses „Außen“ sowohl die pagane [heidnische] Mitwelt und Mehrheitsgesellschaft als auch konkurrierende jüdisch-christliche Sinnentwürfe.
Demnach erweisen sich die mehr oder minder rigiden Grenzziehungen in den neutestamentlichen Schriften zwischen „Rechtgläubigkeit“ und Abweichung, zwischen „innen“ und „außen“ als durchweg zweiwertig. Sie sind einerseits von einer existenziellen Heilssorge des jeweiligen Verfassers für seine Adressatenschaft getragen und dienen der Identitätsbildung. Sie konstituieren andererseits unausweichlich ein ausgeprägtes Abhängigkeitsgefälle: Der Autor beansprucht in der konkreten Situation oder Sachfrage theologische Deutungs- und Definitionshoheit. Die Ab- und Ausgrenzung von Andersgläubigen hilft dabei, seine Adressatenschaft von seinem eigenen theologischen Entwurf zu überzeugen. Das geht etwa bei Paulus im Galater- oder Philipperbrief mit dem Ansinnen einher, die Gemeinden fester an sich als Gemeindegründer zu binden, auch über seinen möglicherweise baldigen Tod hinaus (Phil 3,17-21).
Wer hat die Deutungshoheit?
In den Schriften kann man einen Aushandlungsprozess zwischen dem Verfasser und seiner Adressatenschaft beobachten. Dieser Prozess läuft zumeist hintergründig und verdeckt ab. Er dreht sich um beanspruchte und zugestandene Deutungshoheit, um die Einstufung einer bestimmten Überzeugung als Abweichung in der Lehre und die Akzeptanz dieser Einstufung. Zwischen dem Autor als der Macht beanspruchenden Instanz und der Adressatenschaft, als der Macht zugestehenden Instanz, stellt sich ein Kräftegleichgewicht ein, wenn die Adressaten dem Machtanspruch nicht schutzlos ausgesetzt sind. Ein wirksamer Schutz vor Machtmissbrauch kann etwa die Möglichkeit sein, auf andere (religiöse) Sinnangebote „vor Ort“ zurückgreifen zu können. Für die Auswirkungen eines Gemeindeausschlusses spielt es eine entscheidende Rolle, ob solche Ausweichmöglichkeiten und Exitstrategien vorhanden waren. Ein Gemeindeausschluss infolge von „Häresie“ wiegt für die Betroffenen umso einschneidender, je radikaler sie sich auf die Christusgemeinde eingelassen und andere soziale Einbindungen reduziert oder sogar gänzlich aufgegeben haben ( Mk 8,29-30; Lk 9,57-62).
Zahlreiche neutestamentliche Diskurse um Abweichungen in der Lehre haben ihren inhaltlichen Fluchtpunkt in der Deutung Jesu (z. B. 1.Joh; Mk; Mt) und seiner Rolle im Heilsgeschehen (z.B. die „Rechtfertigungslehre“ bei Paulus: „Der aus Glauben (an Jesus) Gerechte wird leben“, nach Röm 1,17). Solche Diskurse betreffen zudem die Auferstehungsvorstellung (2.Tim) oder den Glauben an die endzeitliche Wiederkehr Jesu (z.B. 2.Petr 3,10). Wenn Häresie auch das gelebte Tun betrifft, dann sind zudem Abweichungen in der praktischen Lehre zu identifizieren: Hier sind Fragen rund um die soziale Gestaltwerdung, insbesondere die alltägliche Positionierung in der nichtchristlichen Mitwelt, virulent: Wie stark darf sich eine christusgläubige Gemeinde in das Alltagsleben der paganen Mitwelt integrieren? Der erste Petrusbrief versucht eine integrative Gratwanderung, die Offenbarung des Johannes setzt hingegen auf eine radikale Abgrenzungspolitik.
- Dritter und letzter Teil in der nächsten Augabe -
Humor
Ein katholischer Bischof diskutiert mit einem Kollegen angeregt über Initiativen zur Aufhebung des Zölibats. „Meinen Sie, dass diese erfolgreich sein werden und wir noch erleben, dass das Zölibat wirklich abgeschafft wird?“ Sein Kollege schüttelt nachdenklich den Kopf: „Wir wohl nicht mehr - aber vielleicht unsere Kinder!“
Hier noch einmal der Bericht im FARANG über unser Zentrum
Unsere Gottesdienste im Juni 2024
Gebet zur Nacht von Dietrich Bonhoeffer
Herr mein Gott, ich danke dir,
dass du diesen Tag zu Ende gebracht hast.
Ich danke dir, dass du Leib und Seele zur Ruhe kommen lässt.
Deine Hand war über mir und hat mich behütet und bewahrt.
Vergib allen Kleinglauben und alles Unrecht dieses Tages und hilf,
dass ich gern denen vergebe, die mir Unrecht getan haben.
Lass mich in Frieden unter deinem Schutze schlafen
und bewahre mich vor den Anfechtungen der Finsternis.
Ich befehle dir die Meinen, ich befehle dir dieses Haus,
ich befehle dir meinen Leib und meine Seele.
Gott, dein heiliger Name sei gelobt. Amen.